Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Nachkriegsgeschichte des "Eifeler Hof"
Am 4. März 1945 wurde Kyllburg, das bereits seit einigen Tagen zuvor unter Artilleriebeschuß lag, von den anrückenden amerikanischen Truppen eingenommen. Sie besetzten sofort das Hotel und richteten sich dort ein. Nach ihrem Abrücken im Juni 1945 requirierten die nachfolgenden französischen Besatzungstruppen das Hotel sowie das Wohnhaus des verstorbenen Hotelbesitzers
In dem erhalten gebliebenen Teil des Hotels richteten sie die Kommandantur für den Landkreis Bitburg ein, während der Kommandant das gegenüber dem Hotel gelegene Wohnhaus Schulte bezog
Erst nach Freigabe des Hotels durch die französischen Behörden konnte im Jahre 1950 nach Beseitigung der schlimmsten Schäden das Hotel wieder in Betrieb genommen werden. Frau Schulte leitete das Hotel in dem 1955 zusätzlich ein Kneipp-Bad eingerichtet wurde und das Kaufhaus
Am 23. April 1955 wurde das Bad im Rahmen eines Festaktes seiner Bestimmung übergeben
Ein Jahr später, am 16. September 1956, fand in großem Rahmen im sogenannten "Roten Saal" ein weiterer Festakt statt; an diesem Tage wurden der Stadt Kyllburg die Stadtrechte, die sie seit 1256 besessen und 1856 verloren hatte, wieder verliehen. Der damalige Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Dr. h.c. Peter Altmeier, überreichte dem damaligen Stadtbürgermeister Hans Klotz die Verleihungsurkunde.
In der Folgezeit legte die Hotelbesitzerin Frau Agnes Schulte die Leitung des Hotels nieder und verpachtete den Betrieb, bis sie am 1. Juni 1959 das Haus den "Heilig-Geist-Schwestern e.V." schenkte, die nunmehr das Hotel weiterführten. Unter deren Leitung erfolgte der Einbau des Schwimmbades sowie des Personenaufzuges vom Schwimmbad bis zum Dachgeschoß. Außerdem richteten sie im Hause eine Hauskapelle ein, die sich bei den Hotelgästen und den im Hotel wohnenden Geistlichen großer Beliebtheit erfreute. Im Sommer des Jahres 1984 konnten die Heilig-Geist-Schwestern im Rahmen einer Feier den 25. Jahrestag der Übernahme des Hotels feiern. Im Dezember 1987 ging der Besitz an die aus Oelde in Westfalen stammende Familie Abeler
Nach der Übernahme erfolgte eine umfassende Renovierung und Erweiterung des Hotels. So wurden die Geschäftsräume des Kaufhauses umgebaut und dem Hotelbetrieb nutzbar gemacht. Es entstanden der sog. "Blaue Saal" und ein großer Bibliotheksraum für die Gäste. Außerdem wurden sämtliche Hotelzimmer renoviert und neu gestaltet. Im Kellergeschoß entstand der "Fuchsbau", ein Kellerlokal, das alsbald von den Kyllburgern und Hotelgästen gern besucht wurde. Weiterhin entstanden im gleichen Geschoß ein Billard-Raum sowie eine Golf-Lehranlage und eine Kegelbahn
Mit einem weiteren Ausbau des inzwischen auch als Kurklinik und Kneipp-Kurhotel allgemein anerkannten "Eifeler Hof" hatte das Hotel einen Standard erreicht, der sich vor keinem Vergleich mit anderen großen Hotels zu scheuen brauchte
Nach nochmaligem Besitzerwechsel im Jahre 1998 und großzügiger Renovierung betreibt der derzeitige Pächter das Hotel zur Zeit nicht
Es ist zu hoffen, daß dieses die Innenstadt Kyllburgs dominierende Gebäude bald wieder mit Leben erfüllt wird und an den Glanz vergangener Jahre anknüpft
weiter: 1891 Eisgang und Hochwasser
zurück: 1890 Eröffnung des Hotel "Eifeler Hof"
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