Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg in der Zeit des Ersten Weltkrieges (1914 - 1918 )
Kriegsanleihen
Um die riesigen Kriegskosten zu finanzieren, wurden von Zeit zu Zeit sogenannte Kriegsanleihen aufgelegt. Die Bevölkerung sollte dem Staat das Geld zur Kriegsführung leihen mit der Zusage, es nach Kriegsende mit Zinsen zurückzuerhalten. Auch hier wurde die Schule beteiligt, sowohl für die Arbeiten zur Zeichnung als auch für die Einzahlung selbst
Im März 1916 veranstaltete die Schule im Hotel Stern (seit 1956: Kreissparkasse) eine Versammlung, in welcher der Schulleiter die Bedeutung und die drei verschiedenen Zeichnungsarten der vierten Kriegsanleihe erläuterte. Der folgende Tag war der Zeichnungstag. Es war schulfrei und "von morgens 9 Uhr an drängten sich die Kleinen und Kleinsten um den Zeichnungstisch. Manche brachten ihre Sparbüchsen mit, Mütter brachten auf dem Arm die Allerkleinsten, um auch für die einen kleinen Betrag zu zeichnen ... so ging es bis abends 21.30 Uhr. Auch am folgenden Tag kamen noch Einzeichner, und als die Liste geschlossen wurde, hatten 185 Einzeichner 6477,75 Mark gezeichnet. Im ganzen Reich wurden 1.067.000.000 Mark gezeichnet."
In anderen Ländern wurden die Kriegskosten durch erhöhte Steuern finanziert. Jedermann war klar, daß er einmal gezahlte Steuern nicht mehr zurückerhalten würde
Bei uns wurde der Anschein erweckt, als ob nicht nur der gezeichnete Betrag, sondern auch noch zusätzliche Zinsen der Kriegsanleihe an den Einzahler zurückfließen würden. Daß die gesamten Kriegsanleihen im Sog der Inflation 1922/23 verschwanden, sei nur am Rande vermerkt
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