Hotel Mueller

Hotel Müller - Kyllburg - Eifel

Das nette Haus für nette Leute

Hotel Müller Kyllburg Eifel · Mühlengasse 3 · 54655 Kyllburg · Tel 06563/96960 · eMail: info@hotel-mueller-kyllburg.de · GPS: N 50° 02´ 29" - E 06° 35´ 28"

Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus (1918 bis 1945)

Wahlen zur Nationalversammlung

Die Kriegsexerzitien waren die allerbeste Vorbereitung auf die bald folgenden Wahlen zur Nationalversammlung im Januar 1919. Die Sozialdemokraten arbeiteten mit Hochdruck auch hier in der Eifel. Die allgemeine Unzufriedenheit, die bitteren Erfahrungen der Krieger und all das Schlechte, was sie gesehen und gehört und daheim erzählten war nur allzu reichlich Wasser für die roten Mühlen.

Dazu konnte ich wegen der starken feindlichen Besatzung, die alle größeren Räume belegt hielt, auch nicht einmal ein Lokal zu einer großen, aufklärenden Versammlung bekommen. Ich war deshalb genötigt, die Sache in der Kirche zu machen und hielt am 6. und 7. Januar in der Maximinkirche abends 6 Uhr zwei Versammlungen mit eingehender Belehrung über Ernst und Wichtigkeit dieser Wahlen und über die Wahlpflicht. Die erste Versammlung war für Frauen und Jungfrauen, die zweite für Männer und Jünglinge. Beide waren sowohl aus dem Ort, wie von den Filialen sehr gut besucht.

Ihnen und ganz besonders den vorangegangenen Kriegerexerzitien hatten wir es zu verdanken, daß unsere Pfarrei bei diesen Wahlen sehr gut abgeschnitten hat und die Roten mit allen ihren Bemühungen es nur auf 20 Stimmen brachten. Trotz des Mißerfolges gründeten die Sozialdemokraten hier eine Organisation, die anfangs etwa 25 Mitglieder zählte, mit 3 Ausnahmen lauter grüne, dumme Jungen von 18 - 22 Jahren, aber die Sache zerfiel schon im Laufe des Jahres, so daß die Roten für die Reichstagswahl 1920 schon gar keine eigene Wahlversammlung hier abhielten

Mitte des Jahres 1921 wurden die Amerikaner von einer Kompanie des 42. Colonial-Infanterieregiment aus Madagaskar abgelöst. In Kyllburg wurden ca. 300 Mann einquartiert. Es waren französische Kolonialtruppen, die zu einer khakifarbenen Uniform einen grellroten Fez trugen. Außer den normalen Waffen hatte jeder am Gürtel ein großes breites Messer

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