Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg unter preußischer Herrschaft (1815 bis 1918)
Erste elektrische Energie in Kyllburg
Quelle: Becker Karl E., "Das Kyllburger Land"
Im Oktober 1895 erhielt Kyllburg elektrische Energie. Das Elektrizitätswerk wurde durch den Mühlenbesitzer Nikolaus Zahnen eingerichtet und war Privateigentum. Außer der Stadt Kyllburg schlossen sich die Gastwirte und private Haushalte an. Fünfzehn Straßenlampen, vornehmlich auf den Kreuzungen der Hochstraße und der Bahnhofstraße wurden angebracht. Zunächst wurde der Generator durch das alte Mühlenrad angetrieben. Etwa um 1913 wurde das Mühlenrad durch eine mächtige Turbine ersetzt. Daneben lief für das Elektrizitätswerk ein Dieselmotor, um den sich ständig steigenden Bedarf an Licht- und Kraftstrom zu erzeugen. Als Stromspeicher diente eine große Akkumulatorenbatterie. Auch die eigene Walzenmühle bezog ihre Energie aus dem E.-Werk
Im Laufe des Jahres 1928 gingen nahezu alle privaten und kommunalen Elektrizitätswerke des Kreises in den Besitz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes (RWE) über. Damals gab auch der Nachfolger von Nikolaus Zahnen, sein Sohn Georg Zahnen, die Belieferung der Gemeinde Kyllburg mit elektrischem Strom an das RWE ab. Der Chronik zufolge wurde die Abfindung von 100 000 RM an Zahnen gewährt. Davon gab er 5 000 Mark an die Gemeinde Kyllburg. Die bisher erzeugte elektrische Energie hatte eine Spannung von 110 Volt Gleichstrom. Die Versorgung durch das RWE erfolgte mit 220-Volt-Wechselstrom. Daher mußten Motoren und Lampen umgebaut oder ausgetauscht werden. Um die Jahreswende 1928/29 war die Umstellung abgeschlossen. Die Überlandzentrale trat in Tätigkeit. Am Malberger Weg wurde eine Trafostation erbaut. Der Preis für die Kilowattstunde betrug 1929 = 0,38 Mark
weiter: 1900 Bau und Einweihung der evangelischen Kirche
zurück: 1891 Eisgang und Hochwasser
zum Inhaltsverzeichnis