Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kyllburg im Lande Rheinland - Pfalz (1945 bis heute)
Besatzungszeit
Zwischen dem 1. und 10. Juni 1945 räumten die Amerikaner das von ihnen besetzte Gebiet der Eifel, französische Besatzungstruppen zogen ein:
Sie unterschieden sich wesentlich von den Amerikanern, sowohl in ihrer Einstellung zur Bevölkerung wie in ihrer Ausstattung. Im Gegensatz zu den GI's waren die französischen Poilus dürftig versorgt und darum vor allem auf Requisitionen angewiesen. Ständig zogen französische Requirierungskommandos durch die Dörfer, durchsuchten die Häuser, trieben Vieh von den Weiden und beschlagnahmten, was die Truppen zum Unterhalt benötigten
Rothenberger, Hungerjahre nach dem 2. Weltkrieg, S. 93-94
Die französischen Besatzungsbehörden verfolgten einen radikalen Provinzialismus, kleine Verwaltungsbehörden sollten in enger Bindung an die Militärbehörden entstehen
Am 30. August 1946 kam es durch Verordnung der französischen Militärregierung zur Bildung des Landes Rheinland-Pfalz.
Noch im Herbst 1946 fanden die ersten freien Wahlen zu Gemeinde- und Kreisparlamenten statt.
Am 9. Juli 1947 wurde der CDU-Politiker Peter Altmeier zum Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt.
Die Verkehrssituation war im gesamten Eifelraum katastrophal und viele glaubten, daß in der französischen Besatzungszone die schlechtesten Lebensbedingungen im Westen Deutschlands herrschten. In einem einstimmigen Beschluß forderte der Landtag von Rheinland-Pfalz am 21. Dezember 1947 den Anschluß an die Bizone, die inzwischen von den Engländern und Amerikanern gebildet worden war. Die wirtschaftliche Entwicklung in Rheinland-Pfalz, besonders bei uns in der Eifel, stockte. Alle Haupteisenbahnlinien waren unterbrochen
Mit der Bekanntgabe der Militärregierungen am 18. Juni 1948, daß alles Altgeld mit Ausnahme von Kleingeld ab dem kommenden Montag außer Kraft trete (Münzen und Noten bis zu einer Mark blieben im Umlauf) verloren viele ihr Erspartes. Aber die Wirtschaft atmete nach dieser Maßnahme auf, die neue Währung sollte sich rasch als stabil erweisen. (Das neue Geld hieß Deutsche Mark, jede Deutsche Mark hat 100 Deutsche Pfennige) Die Wirtschaftseinheit der drei Westzonen war nicht mehr zu umgehen.
Am 1. August 1948 schloß sich die französische Besatzungsmacht der Bizone an (es entstand "Trizonesien").
Und doch stockte auch 1948 das wirtschaftliche Leben noch auf allen möglichen Bereichen. Die Demontage von deutschen Fabrikanlagen, die seit Kriegsende eingesetzt hatte, ging trotz warnender Stimmen internationaler Wirtschaftsexperten weiter. In der Eifel gab es kaum Werke, die man demontieren konnte. Statt dessen bedienten sich die Siegermächte in den Wäldern der Eifel. Riesige Baumbestände wurden abgeholzt und als Vorauszahlung für zu erwartende Kriegsentschädigungen abtransportiert
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