Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Niederschrift über die Einweihungsfeier der Mariensäule
Die Einweihung der Mariensäule fand am 30. Oktober 1886 statt. Das Wetter war prachtvoll und es hatten sich von nah und fern viele Tausende von Menschen eingefunden, um an dem schönen Fest teilzunehmen. Zum Empfang der Fremden, sowie zur Verherrlichung des Festes war Kyllburg mit Fahnen, die Straßen mit Reihen von Bäumen und herrlichen Triumpfbögen festlich geschmückt. Einen überwältigenden Eindruck machte es am Nachmittag, nach der in der Stiftskirche abgehaltenen Andacht, die von der Stiftskirche ausgehende Prozession durch Kyllburg, den Meiselter-Berg hinauf zur Mariensäule ziehen zu sehen, um dem feierlichen Akt der Einweihung mit beizuwohnen. Nachdem an der Spitze die Kinder, die verschiedenen Vereine, Marianische Sodalität, Musik-,Gesang- und Kriegerverein in der schönsten Ordnung vorübergezogen waren, schlossen sich in dichtgedrängter, unabsehbarer Menge die übrigen Fremden und Einwohner, welche trotzdem in Ordnung und betend folgten, an. Oben an der Mariensäule angekommen, verrichtete unser Herr Pastor und Definitor Müller die Einweihungszermonien und hielt eine ergreifende Rede über die Errichtung, Einweihung und Zweck der Errichtung dieses schönen Bauwerks, worauf die Musik sowie der Kyllburger Gesangverein verschiedene feierliche Lieder vortrugen. Zum Schluß brachte unser Bürgermeister Thiel ein Hoch aus auf unseren Kaiser Wilhelm, unter dessen Schutz es gelungen sei, den Bau auszuführen. Ein schöner Fackelzug am Abend, ausgeführt durch die Kyllburger Feuerwehr und andere, welche sich unter der allgemeinen IIlumination der Häuser und Straßen durch Kyllburg den Rosenberg hinauf nach der Mariensäule bewegte, sowie zum Schluß bengalische Beleuchtung und Feuerwerk auf dem Rosenberg beendeten in einer ehrwürdigen Weise diese schöne Feier, welche Kyllburg noch lange Jahre in freudiger Erinnerung bleiben wird. Möge Gott unsere Mariensäule erhalten, damit auch die spätere Nachwelt sich an ihrem Anblick erfreuen und unsere erhabene Gottesmutter schützend ihre Hand über unsere Gegend halte.
Der Schriftführer:
Gez. J. Marquet
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