Chronik der Stadt Kyllburg 800 - 2000
Kulturpflege und Vereinsleben in Kyllburg
Kyllburger Karnevalsgesellschaft "mir sein erom doa" 1957 e.V.
In Kyllburg wird seit über 100 Jahren tüchtig Foasicht gefeiert. In der Kyllburger Chronik steht zu lesen von Herrn Pastor Müller, der von 1884 bis 1898 Pastor in
Kyllburg war, daß mit den Kyllburgern nach Weihnachten nichts anzufangen sei, da sie sich in dieser Zeit nur auf das Fastnacht feiern konzentrierten. Auf einer Postkarte von 1915 steht, daß es immer mehr mit der Fastnacht weniger wird. Es ging also immer "rauf und runter"
Aber bis auf den heutigen Tag hat sich die Fastnacht mit Maskenbällen und Kappensitzungen gut gehalten
Die Kyllburger Karnevalsgesellschaft "mir sein erom doa" wurde im Jahre 1957 neu gegründet, da in den Kriegswirren des 2. Weltkrieges alles zum Erliegen gekommen war. Am 20. Februar 1957 wurde der Schlachtruf, "mir sein erom doa - et geht wie freher" mit neuem Leben erfüllt. Seit dieser Zeit ist auch das Kyllburger "Dreigestirn" bei allen Veranstaltungen mit dabei
Das Kyllburger Dreigestirn besteht aus:
- dem Freiherr von Schawen ("de Schoawel")
- dem Mohr und
- dem Hanswurst
Die sogenannte "5. Jahreszeit" beginnt am 11.11. des Vorjahres. Die "Fastnacht" wird um 20:11 Uhr am Rauschen, wo sie mit einem Floß anlegt, aus dem Wasser der Kyll an Land gezogen. Hinterher wird in den Gaststätten gefeiert
Nach Dreikönigstag, gegen Ende Januar, finden unter Mitwirkung von Dreigestirn und Elferrat in der Turnhalle der Grund- und Hauptschule die beiden Kappensitzungen statt. Hierzu kommen Gäste aus Nah und Fern
Am "Fetten Donnerstag" der sogenannten "Weiberfastnacht" wird um 11:11 Uhr das Rathaus von den Möhnen gestürmt, wo der Obermöhn der Schlüssel der Stadt Kyllburg und somit die Herrschaft über die Stadt für die tollen Tage vom Stadtbürgermeister übergeben wird
Am Karnevalssonntag zieht, nach der morgendlichen Proklamation, am nachmittag ein schöner Umzug durch die Stadt. An diesem Umzug nehmen viele Kyllburger Gruppen und Vereine aus den umliegenden Dörfern teil. Nach dem Umzug, der viele Gäste nach Kyllburg zieht, wird in allen Gaststätten gefeiert
Das Ende der "5. Jahreszeit" ist am Fastnachtsdienstag. Um Mitternacht, wird die Fastnacht (dort wo sie am 11.11. gelandet ist), nach vorherigem deftigem Heringsessen und auswaschen der Geldbeutel, begraben.
Für die "Kyllburger Karnevalsgesellschaft" sind damit jedoch die Aktivitäten des Vereins innerhalb der Gemeinschaft nicht beendet. Das ganze Jahr über steht man den anderen Vereine bei deren Veranstaltungen hilfreich zur Seite
Seit 1996 haben sich die Kyllburger Vereine zu einer Vereingemeinschaft zusammengeschlossen. Ziel dieser Gemeinschaft ist es, die Stadt Kyllburg bei der Ausrichtung der Kirmes sowie alle Vereinsaktivitäten gemeinsam zu unterstützen
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